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Perspektivwechsel: 95 % der GenAI-Piloten scheitern – warum?
Eine aktuelle MIT-Studie (Quelle) bringt es auf den Punkt: Fast alle Pilotprojekte rund um Generative AI liefern keinen nachhaltigen Wertbeitrag. Das Überraschende daran ist nicht die Zahl, sondern die Begründung. Die Technologie funktioniert – doch die Initiativen sind nicht in die strategische Agenda eingebettet. Sie laufen als isolierte Experimente, oft in der IT oder Innovationsabteilung, ohne klare Verbindung zu Geschäftszielen, ohne Governance und ohne kulturelle Verankerung.
Die Folge: Projekte versanden, sobald die erste Euphorie nachlässt. Was als strategische Innovation gedacht war, bleibt ein isolierter Pilot.
Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wie die AQAL-Matrix dabei helfen kann, Projekte erfolgreich umzusetzen.
Denkrahmen: Das bekannte Strategy Execution Gap – erklärt mit der AQAL-Matrix

Das Strategy Execution Gap
Seit Jahren weisen Studien darauf hin, dass nur ein Bruchteil strategischer Initiativen tatsächlich umgesetzt wird. Zwischen formulierten Strategien und gelebter Realität klafft eine Lücke – der Strategy Execution Gap.
Lesen Sie den ausführlichen Beitrag zum Strategy Performance Gap in unserem Insights-Artikel.
Was die MIT-Zahlen bei KI-Pilotprojekten zeigen, ist also kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines Grundmusters: Führungskräfte sind gut darin, Ideen und Konzepte zu entwickeln, aber schwach darin, sie in die Organisation zu tragen.

AQAL Matrix nach Ken Wilber
Die AQAL-Matrix nach Ken Wilber macht sichtbar, warum das so ist. Sie unterscheidet vier Dimensionen, die Transformation gleichzeitig erfordern:
Will (Bewusstsein): Die innere Haltung und das „Warum“. Wenn das Führungsteam nicht geschlossen hinter dem Vorhaben steht und eine gemeinsame Intention formuliert, bleibt jedes Projekt Nebenschauplatz.
Skill (Verhalten): Die Fähigkeiten und Routinen im Alltag. Ein AI-Tool oder eine neue Strategie bleibt wirkungslos, wenn Mitarbeitende nicht wissen, wie sie es praktisch einsetzen sollen.
Culture (Wir): Die Werte und Normen, die Orientierung geben. Wenn ein Projekt nicht zur Kultur passt, wird es still blockiert – unabhängig davon, wie sinnvoll es inhaltlich wäre.
Systems (Strukturen): Prozesse, Governance und KPIs. Ohne klare Strukturen, Verantwortlichkeiten und Messgrößen verliert jede Initiative an Fokus und Energie.
Das Muster ist eindeutig: Die meisten Organisationen investieren fast ausschließlich in Systems – neue Tools, Prozesse, Strukturen – und blenden Will, Skill und Culture aus. Genau dadurch öffnet sich der Execution Gap. Strategien und Projekte bleiben auf dem Papier oder im Pilotstatus, anstatt Wirkung im Alltag zu entfalten.
Take-away:
Führen Sie mit Ihrem Führungsteam einen Check auf Ihre Projekte durch:
Haben wir ein gemeinsames „Warum“, das alle im Führungsteam teilen? (Will)
Wissen die Menschen, was konkret zu tun ist – und können sie es auch? (Skill)
Passt das Vorhaben in unsere Kultur und wird es als stimmig empfunden? (Culture)
Haben wir Strukturen, Governance und KPIs, die Wirkung sichtbar machen? (Systems)
Identifizieren Sie Lücken, sorgen Sie dafür, dass diese geschlossen werden. So verhindern Sie, dass Ihre Projekte Teil der 95 % werden, die scheitern.
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2025 Global Leadership Development Study: In vielen Ländern und Branchen wird Learning & Development als Schlüsselelement gesehen, um Leadership zukunftsfähig zu machen. Themen wie Lernkultur, Change-Bereitschaft und Upskilling gewinnen an Bedeutung.. Link
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Meet the team
VKU-Stadtwerkekongress (30.9.-01.10. 2025, Mainz): Dr. Philipp Engelhardt ist vor Ort – Branchentreffpunkt für Stadtwerke und kommunale Versorger. Ein Muss für alle, die Energiewende, Digitalisierung und Transformation in der kommunalen Infrastruktur vorantreiben. Link
Austrian Innovation Forum (21.–22. Oktober 2025, Wien): Gemeinsam mit Aurelia Engelsberger von OMIND moderiert Stefan Benndorf den Workshop „Mensch. Transformation. Wirkung – Der Value Case für messbaren Transformationserfolg“. Austausch mit Führungskräften, die Transformation mit Haltung gestalten wollen. Link

Stefan Benndorf & Dr. Philipp Engelhardt
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